Die Liebe ist nur einen Herzschlag entfernt.

TRAGEN
Seit Jahrtausenden werden Babys auf der ganzen Welt getragen, in vielen Kulturen ist Tragen noch immer das gängigste „Transportmittel“ für Babys. Die Verwendung des Kinderwagens hat im Vergleich dazu nur eine sehr kurze Geschichte. Diese Art seine Kinder zu transportieren gibt es erst seit 1850.
Evolutionsbedingt sind Babys darauf ausgelegt, getragen zu werden: Menschenbabys werden als „Traglinge“ geboren. Sie lieben es, den Körperkontakt, die Nähe und Wärme ihrer Eltern zu spüren. Das gibt dem Baby Sicherheit und Geborgenheit – getragene Kinder schreien weniger. Geben Sie Ihrem Kind einen sicheren Halt, um in entspannter Atmosphäre die Welt zu entdecken!
TRAGEHILFEN
Die meisten Eltern tragen ihre Babys ohnehin, um diese Grundbedürfnisse zu befriedigen. Aber nicht selten hört man von Eltern, die deshalb über Schmerzen in Armen und Rücken klagen, zu nichts mehr kommen, weil sie keine Hand frei haben. Eine Tragehilfe zu benutzen ist eine sehr gute Lösung dieser Probleme! Da es hierbei jedoch einiges zu beachten gibt, um sich und dem Baby nicht zu schaden, ist eine Trageberatung ein sinnvoller Einstieg ins „Trage-Leben“.
Schwangere und frischgebackene Eltern können sich von mir rund um das Thema Tragen von Babys beraten lassen. Aufgrund meiner physiotherapeutischen und heilpraktischen Ausbildung berate ich auch gerne Eltern und Babys, mit gesundheitlichen Beschwerden – z.B. Rückenschmerzen, Hüftdysplasie.

Als Mutter von zwei getragenen Kindern ist die Trageberatung meine Herzensangelegenheit. Babys wollen und sollen ins Leben getragen werden!
Die medizinischen und psychologischen Vorteile des Tragens für Babys und Eltern sind beeindruckend und nebenbei ist es unheimlich schön und praktisch sein Kind zu tragen. Unter der Rubrik „Wissenswertes übers Tragen“ können Sie mehr darüber erfahren. Der Markt an Tragetüchern und Fertigtragehlifen ist mittlerweile sehr vielfältig und für Laien auch unübersichtlich, die richtige Anwendung der Tragehilfe ist nicht immer selbsterklärend. Um sich und dem Baby nicht zu schaden ist eine Trageberatung ein guter Einstieg ins „Trageleben“.
Auf welche Kriterien muss ich bei der Auswahl meiner Tragehilfe achten? Wie binde ich ein Tragetuch richtig? Welches ist die geeignete Trageweise für mich und mein Kind? Wie kann ich schon während der Schwangerschaft meinen Bauch Tragen? Gerne finde ich gemeinsam mit Ihnen Antworten auf diese und weitere Fragen. Ihr Partner oder andere „tragende“ Familienmitglieder (z.B. Großeltern) dürfen gerne mit dabei sein.




Angebote Trageberatung
Unten finden Sie meine Angebote rund um das Thema Trageberatung. Egal ob Einzel- oder Gruppenberatung – hier finden Sie die für ihre individuellen Bedürfnisse passende Auswahl. Sollten Sie dennoch Wünsche haben, die durch das Angebot nicht optimal abgedeckt sind sprechen Sie mich gerne an und wir finden gemeinsam eine Lösung.
Individuelle Erstberatung
Kosten: 50 €
Wenn Sie eine Beratung bei sich zu Hause wünschen ist das in Ausnahmefällen möglich, ich berechne hierfür allerdings eine Fahrtkostenpauschale (je nach Entfernung 5 € bis 10 €).
Individuelle Folgeberatung
Kosten: 30 €
Wenn Sie eine Beratung bei sich zu Hause wünschen ist das in Ausnahmefällen möglich, ich berechne hierfür allerdings eine Fahrtkostenpauschale (je nach Entfernung 5 € bis 10 €).
Schwangerschafts-Kombi-Paket
Kosten: 70 €
Wenn Sie eine Beratung bei sich zu Hause wünschen ist das in Ausnahmefällen möglich, ich berechne hierfür allerdings eine Fahrtkostenpauschale (je nach Entfernung 5 € bis 10 €).
Freundinnenpaket
Kosten: 70 € (für beide zusammen)
Wenn Sie eine Beratung bei sich zu Hause wünschen ist das in Ausnahmefällen möglich, ich berechne hierfür allerdings eine Fahrtkostenpauschale (je nach Entfernung 5 € bis 10 €).
Gruppen (max. 6 Personen)
Sie sind mit Ihren Fragen rund ums Tragen nicht allein! Ich erkläre Ihnen in der Gruppe worauf’s beim richtigen Tragen ankommt, stelle verschiedene Tragehilfen vor und wir üben gemeinsam. Die Gruppenberatung dauert ca. 2 – 2,5 Stunden.
Kosten: 20 € pro Person
Die nächsten Gruppentermine
Do., 20.07.2023, 9.30-11.30 Uhr, Hebammenpraxis Sonnenstrahl, Wallenburgerstr. 16a, Miesbach
Do., 28.09.2023, 9.30-11.30 Uhr, Hebammenpraxis Sonnenstrahl, Wallenburgerstr. 16a, Miesbach
Do., 09.11.2023, 9.30-11.30 Uhr, Hebammenpraxis Sonnenstrahl, Wallenburgerstr. 16a, Miesbach
bei Bedarf sind Zusatztermine möglich!
Gutscheine
Personal-Schulungen




Vorurteile gegenüber Tragen
Während in anderen Regionen der Welt das Tragen von Kindern völlig selbstverständlich ist, haben sich hierzulande einige Vorurteile hartnäckig gehalten. Einige von ihnen möchte ich ihnen unten vorstellen und sie hinterfragen. Denn: „Je reicher man an Urteilen ist, desto ärmer wird man an Vorurteilen.“ (Henry Miller (1891-1980), amerikanischer Schriftsteller)
Verwöhnen
Das Vorurteil, man würde sein Baby durch Tragen, und damit beständigen Körperkontakt, zu sehr verwöhnen steht in direktem Widerspruch dazu, dass ein Baby das Grundbedürfnis nach Nähe evolutionsbedingt innehat, und dieses Bedürfnis befriedigt werden muss, damit das Baby stressfrei und beruhigt sein kann.
Wirbelsäulenschaden
In einer Langzeitstudie wurde eindeutig widerlegt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Tragen von Säuglingen in aufrechter Körperposition und späteren Wirbelsäulenschäden gibt. Nähere Informationen hierzu in: Ein Baby will getragen sein von Dr. Evelin Kirkilionis, S. 53f..
Sauerstoffmangel
Kinderärzte an der Uniklinik Köln haben herausgefunden, dass die Sauerstoffversorgung bei gesunden Frühgeborenen und normal geborenen Babys sich nicht von der bei Rückenlage im Kinderwagen unterscheidet.
Mein Kind ist zu neugierig für ein Tragetuch
Dieses Vorurteil hält sich recht hartnäckig, ist aber meiner Ansicht nach nicht nachvollziehbar. Ein Kind, das in Rückenlage im Kinderwagen sitzt, in der Regel noch mit geschlossenem Verdeck sieht weitaus weniger als ein Kind im Tragetuch. Zudem hat ein Baby, das auf „Augenhöhe“ mit dem Tragenden ist die Möglichkeit Dinge zu berühren, an die es sonst nicht greifen könnte. Ist es dem Kind (später) tatsächlich zu langweilig vor dem Bauch getragen zu werden, kann man es auf die Hüfte oder dem Rücken setzen und es sieht fast das Gleiche wie die Eltern.
Im Winter zu kalt im Sommer zu warm
Im Winter ist es in unseren Breiten oft kalt, und da stellt sich die berechtigte Frage, ob man sein Kind trotzdem tragen kann, ohne ihm zu schaden. Die Antwort ist: Ja! Bei kleinen Babys, die man mit unter seine Jacke nimmt, ist es nicht erforderlich sie zusätzlich in einen Skianzug oder dicke Jacken zu stecken. Der Körper des tragenden Elternteils gibt über die große Kontaktfläche viel Wärme ab. Empfehlenswert sind Jacken mit Trageeinsatz, die man ja auch schon in der Schwangerschaft nutzen kann. Nur die heraushängenden Füße müssen dick eingepackt sein, ausserdem natürlich ein Schal und eine Mütze! Sind die Kinder im Krabbeln-/Laufalter wollen sie meistens sowieso nicht mehr dauerhaft getragen werden und sollten so angezogen werden wie sie es ohnehin für draussen wären. Auch die Eltern ziehen sich ganz normal an und wenn das Kind getragen werden möchte, dann kann man es einfach in die Tragehilfe genommen werden. Im Sommer ist es ebenfalls möglich sein Baby zu tragen. Es gibt Bindeweisen und Tragehilfen bei denen man relativ wenig Stoff um sich wickelt, was im Sommer bei heißen Temperaturen angenehmer ist. Man spürt ausserdem immer genau wie warm das Kind ist, der Babykörper wird nie wärmer wie der seines Trägers. Es ist also nicht möglich, dass das Kind unbemerkt überhitzt. Wichtig ist es, auf jeden Fall den Kopf bedecken, die herausschauenden Körperteile einzucremen oder mit luftigen Kleidern zu versehen und ausreichend zu trinken (Kind und Eltern).

Wissenswertes über Tragen
Es gibt viele Studien und Bücher über das Thema „Tragen“. Einige Interessante Punkte habe ich hier zusammengefasst. Viel Spaß beim Stöbern!
Nähe ist ein Grundbedürfnisse von Säuglingen
Die Grundbedürfnisse eines Säuglings sind sehr stark instinktgeprägt. Je jünger ein Mensch ist, desto mehr greift er in seinem Verhalten auf die genetische Verhaltensausstattung zurück, weil er die übrigen Verhaltensweisen erst erlernen muss. So ist ein Säugling unter anderem darauf programmiert überall hin mitgenommen zu werden, bzw. die Vertrauenspersonen ständig um sich zu wissen, weil bei unseren Vorfahren zurückgelassen-werden Lebensgefahr bedeutete. Wird dieses Bedürfnis nach ständiger vertrauter Nähe nicht erfüllt, wird das Baby unruhig und schreit letztendlich, um die Aufmerksamkeit und Nähe der Bezugspersonen herbeizurufen. Natürlich ist das Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt unterschiedlich stark ausgeprägt, weshalb die Säuglinge auch nicht alle gleich intensiv darauf bestehen. „Der Wunsch nach beständiger Nähe und Körperkontakt ist also ein Grundbedürfnis im Säuglingsalter. Erst mit etwa neun Monaten sind für ein Baby Gegenstände und natürlich auch Personen weiterhin existent, wenn sie nicht zu sehen, zu hören oder zu greifen sind (sog. „aktive Objektpermanenz“). Erst dann ist die Voraussetzung geschaffen, dass ein Kind das Weiterbestehen der elterlichen Fürsorge auch bei deren Abwesenheit erfassen kann. “ (Zitat aus: Ein Baby will getragen sein von Evelin Kirkilionis, S. 19)
Die Anatomie des Säuglings
Menschliche Säuglinge gehören zu den sog. „Traglingen“. Über Millionen von Jahren hinweg war es aufgrund der umherziehenden Lebensweise erforderlich seinen Nachwuchs mit zu tragen. Die vergleichsweise kurze Zeit in der wir Menschen sesshaft geworden sind hat noch keine Auswirkung auf die Instinkte und die Anatomie des Säuglings. Menschenbabys sind noch immer darauf „ausgelegt“ getragen zu werden. Der Greifreflex von Händen und Füßen und die Spreiz-Anhock-Reaktion sind Zeichen dafür, dass das Menschenbaby schon bei der Geburt auf das Getragen-werden vorbereitet ist. Wird ein Säugling hochgenommen, um getragen zu werden, dann nimmt er von sich aus die Spreiz-Anhock-Haltung ein. Wird er dann auf die Hüfte gesetzt stabilisiert er aktiv seinen Sitz und umklammert die Hüfte seines Trägers mit den Beinchen. Die Wirbelsäule des Neugeborenen weist noch nicht die für Erwachsene typische Doppel-S-Form auf. Diese entwickelt sich erst mit zunehmender Aufrichtung. Bei Neugeborenen sind Hals-und Lendenwirbelsäule gerader, was insgesamt dazu führt, dass der kindliche Rücken am Anfang leicht gerundet aussieht. Auch die Stellung von Becken zu Wirbelsäule ist noch eine andere, sodass die Hüftgelenke beim Säugling mehr nach vorne orientiert sind. Das erleichtert die Spreiz-Anhock-Haltung. Die Hüften des Babys sind bei seiner Geburt häufig noch nicht ganz ausgereift. Die bei der Geburt noch überwiegend knorpeligen Strukturen verknöchern erst in den ersten Lebensmonaten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Neugeborene, die in getreckte Beinhaltung gezwungen wurden häufig eine Hüftdysplasie entwickelten. Weiter wurde der optimale Winkel zwischen Oberschenkelkopf und Hüftpfanne erforscht und festgestellt, dass ein Baby das spontan, ohne Hilfsmittel, auf der Hüfte seiner Mutter getragen wird von sich aus eine Haltung einnimmt, bei der dieser optimale Winkel nahezu auf’s Grad genau eingehalten wird. Die Hüften des Menschenbabys sind also optimal auf tragen abgestimmt.
Exkurs Hüftdysplasie
Hüftdysplasie ist die häufigste orthopädische Erkrankung bei Säuglingen. Von Hüftdysplasie spricht man, wenn die Hüftgelenkspfanne den Oberschenkelkopf nicht optimal überdacht. Die Gefahr, dass das Hüftgelenk luxiert ist dann gegeben. Auch das Risiko später im Leben Arthrose im Hüftgelenk zu bekommen ist erhöht. Mit den richtigen Maßnahmen sofort nach der Geburt lässt sich die Hüftdysplasie aber vollständig beheben, so Dr. med. Fettweis, der sein Orthopädenleben lang zum Thema Hüftdysplaie geforscht und gearbeitet hat. Die Neugeborenen bekommen in der Regel sog. Spreizhosen, welche die Beinchen in Abspreizstellung halten sollen, oder müssen breit gewickelt werden, um so die Ausreifung der Hüftpfanne in optimaler Position zu ermöglichen. Dr. Fettweis spricht sich in diesem Zusammenhang auch für das richtige Tragen von Babys in Tüchern oder anderen Hilfsmitteln zur Förderung der Hüftgelenksentwicklung aus. Die von medizinischer Seite empfohlenen Winkel bei der Behandlung einer Hüftdysplasie entsprechen denen, die ein richtig auf der Hüfte getragenes Kind (im Tragetuch) einnimmt. Tragen bietet in vielen Fällen somit eine kindgerechte Alternative als Therapie und Prophylaxe der Hüftdysplasie (zumindest für die Zeit im Tragetuch). Neben der korrekten Beinstellung ermöglicht das Tragen im Tuch den Babys auch das Erleben motorischer Reize. Seine Hüftmuskeln werden bei jedem Schritt aktiviert und die Durchblutung verbessert, was sich wiederum positiv auf die Knorpeldurchblutung auswirkt. Tragen ist also nebenbei auch noch ein funktionelles „Training“. Es bedarf aber immer der Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, auf keinen Fall ist in diesem Bereich eine Selbstbehandlung zu befürworten.
kindgerechte Frühförderung
Beim Tragen werden sehr viele Sinne des Babys angesprochen: der Hautkontakt, das Hören des elterlichen Herzschlages, das Sehen von Eltern und Umwelt, der Geruch nach Mama oder Papa, die Bewegungs- und Gleichgewichtsrezeptoren. Über den Hautkontakt bekommt das Baby intensive, sog. taktile Reize, die positive Effekte auf seine gesamte Entwicklung haben und „Nahrung für die Seele“ von Eltern und Kind sind. Die Anfälligkeit für Stress kann durch Berührungen deutlich reduziert werden, das gilt selbst noch bei Erwachsenen. Das ist möglicherweise ein Grund dafür, dass getragene Kinder ruhiger und ausgeglichener sind und weniger schreien. Das Hören des elterlichen Herzschlages ist ein weiterer Faktor, der zur Beruhigung des Babys beiträgt. Es kennt dieses Geräusch ja bereits von der Zeit in Mama’s Bauch. Das rhythmische Klopfen hat allgemein eine beruhigende Wirkung. Auch den Geruch von Mama oder Papa direkt vor der Nase zu haben beruhigt Babys, da sie riechen, dass die geliebte Person unmittelbar bei ihnen ist. Oft kann man bei Babys im Tragetuch beobachten, dass sie ihre Nase regelrecht in der Kleidung ihrer Eltern vergraben. Zudem kann das Baby seine Bezugsperson sehen, was gar nicht so selbstverständlich ist bei einem Neugeborenen. Das gibt dem Kind Sicherheit. Im Kinderwagen liegend kann es aufgrund der großen Distanz allenfalls schemenhaft erkennen, dass da jemand ist. Durch das Beobachten lernt das Baby zudem ganz automatisch die Reaktion und die Mimik der Bezugsperson in bestimmten Situationen kennen, was sich positiv auf sein Sozialverhalten auswirkt. Das unmittelbare Erleben von Bewegungen mitsamt deren Eigenschaften wie Beschleunigung, Tempo, Gleichgewicht, etc. gibt dem Baby wertvolle Reize auf sensomotorischer Ebene. Das sog. proprio-verstibuläre System, das grobgesprochen für Bewgungs-und Selbstwahrnehmung, aber auch Gleichgewicht verantwortlich ist, ist es aus dem Mutterleib gewöhnt, Informationen zu bekommen. Das Bewegt-Werden im Tragetuch ist für das Neugeborene also sehr vertraut, weil es dem Leben in Mamas Bauch recht ähnlich ist. Das Baby muss auf jede Bewegung des Trägers reagieren und lernt so vergleichsweise früh sich zu stabilisieren. Das Tragen fördert die Selbstwahrnehmung und das Körpergefühl des Babys und gibt dem proprio-vestibulären System auch über die Zeit im Mutterleib hinaus adäquate Entwicklungsreize. Die Bewältigung von motorisch anspruchsvollen Aufgaben hat darüber hinaus auch eine positive Wirkung auf die kognitiven Fähigkeiten. Dieser Sachverhalt gilt, wir wir heute wissen, bis ins hohe Alter.
Eltern-Kind-Bindung
Es ist nicht gerade leicht auf einmal Eltern zu sein. Eine Vielzahl neuer Aufgaben kommt auf einen zu und dann ist da noch die neue Hauptperson, die umsorgt und beachtet werden möchte. Grundlage für eine gelungene Eltern-Kind-Beziehung ist es aber -trotz allen neuen Aufgaben – dass die Eltern ihrem Nachwuchs vor allem in seinen ersten Lebensmonaten vermitteln, dass sie seine Bedürfnisse zuverlässig erfüllen und ihm Geborgenheit geben. „Die emotionale Zugewandtheit der Eltern und ihr kompetenterer Umgang mit dem Baby ist eine wichtige Grundlage für den Aufbau einer gelungenen emotionalen Beziehung des Kindes zu ihnen,“ weiß Dr. Evelin Kirkilionis, Verhaltensbiologin. Bekommt das Baby von seinen Eltern diesen sicheren Rückhalt vermittelt, so beginnt es mit ca. einem halben Jahr seinerseits eine Beziehung zu seinem wichtigsten Bezugspersonen aufzubauen. Um dieser ausgesprochen wichtigen Aufgabe gerecht zu werden, und „nebenbei“ auch noch den Rest des Leben zu meistern, ist das Tragen in einer geeigneten Tragehilfe eine enorme Entlastung. So wird es Eltern möglich dem Baby die geforderte Nähe, Sicherheit, Vertrautheit und Aufmerksamkeit zu geben, und gleichzeitig den Haushalt zu erledigen, einzukaufen oder sanften Sport zu treiben, z.B. Wandern oder Nordic Walken zu gehen. Als ausgeglichene, kompetente Eltern kann man viel einfacher die emotionale Stabilität aufbringen, die so wichtig für die Eltern-Kind-Beziehung ist.
Bitte nicht „in Fahrtrichtung“ tragen!
Werden die Babys mit Blick nach vorne in eine Tragehilfe gepackt, entstehen dadurch gleich mehrere negative Effekte: Die Beinchen sind nicht in der korrekten Position. Meist hängen sie herab, was schlecht für die Hüftentwicklung (s. dazu auch den Unterpunkt „Anatomie“) und für die Durchblutung der Beine ist. Ausserdem entsteht zu viel Druck auf den Genitalien. Zudem wird der eigentlich noch runde Rücken des Babys in eine gerade, ungeeignete Position gezwungen. In Kombination mit herabhängenden Beinen entsteht sogar ein „Hohlkreuz“. Der Körperkontakt findet nur am Rücken des Kindes statt, ein Bereich, der relativ wenig Rezeptoren aufweist. Das Baby kann nicht selbst entscheiden, wann es zu viele Umwelteindrücke hat. Es kann nicht den Kopf abwenden, hin zur vertrauten Bezugsperson. Babys können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Umweltreizen unterscheiden, was zu einer enormen Flut an Informationen führt, die verarbeitet werden müssen. Es kann nicht die Mimik seiner Eltern beobachten und somit die Situation nicht einschätzen.